Kulturvermittlung 2.0

Die Macht des Blogs

Posted in Text by ricaro on 26. November 2009

 Die wahre Macht des Blogschreibers, möchte ich mehr kurz als lang in diesem kleinen Text veranschaulichen:

Jeff Jarvis war unzufrieden, er hatte sich einen Dell-Laptop gekauft und dazu zusätzlich den nicht gerade günstigen Homeservices und musste trotzdem wochenlang auf sein Laptop warten, als dieser nach nur zwei Wochen seinen Geist aufgab. Daraufhin trat eine Telefonkostenlawine in Gange mit unzähligen Warteschlangen und Weiterverbindungen am Telefon, wie man es auch bei den gängigen Telefonanbietern in Deutschland leider nur zu gut kennt. Um das ganze abzukürzen: er wurde wahnsinnig, in seiner hoffnungslosen Verzweifelung veröffentlichte er in seinem Blog einen Beitrag mit dem Titel:

Dell ist Scheiße.

Heute schämt sich Jeff für diesen Titel, doch mit Recht behauptet er, dass wenn man im Googlesuchfeld einen Markennamen in Verbindung mit dem Wort „Scheiße“ eingibt, man dementsprechende Kundenbewertungen erhält.

Mit diesen Beitrag wollte er künftige Käufer vor Dell warnen, im gleichen Atemzug ärgerte er sich noch mehr, dass er sich nicht selber vorher informiert hatte, wie Andere über die Firma dachten.

Gerade habe ich mir einen Dell-Laptop gekauft und ein Vermögen bezahlt für vier Jahre Homeservice.

Das Gerät ist das Letzte und der Sevice purer Schwindel. Mit der Hardware habe ich nichts als Probleme: Überhitzung, die Netzwerkkarte funktioniert nicht und ist schon durch den Hauptprozessor überlastet. Es ist einfach das Letzte.

Aber was mich wirklich auf die Palme bringt, ist die Auskunft, man könnte mir zwar einen Servicemitarbeiter schicken, wofür ich ja extra bezahlt habe, der hätte aber wahrscheinlich nicht die richtigen Ersatzteile dabei, und da könnte ich den Computer genauso gut einschicken. Dann müsste ich aber sieben bis zehn Tage auf ihn verzichten, mal ganz abgesehen von der Zeit die mich dieses Theater bereits jetzt gekostet hat. Jetzt habe ich also dieses neue Gerät, ich habe dafür bezahlt, dass man es GEFÄLLIGST-BEI-MIR-ZU-HAUSE-REPARIERT, aber es kommt niemand, und ich muss zwei Wochen auf den Computer verzichten.

DELL IST SCHEISSE. DELL LÜGT. Also, Dell, googelt euch das hinter die Ohren.

 

Die Resonanz auf diesen Text war einfach spektakulär, tausende schrieben Kommentare, verlinkten den Blog zu anderen Seiten und schickten Anteilnehmende Mails an Jeff. Der Dell-Ani-Fanclub, wie er ihn nannte, wuchs und wuchs und wuchs und schaffte es bei Google schließlich auf die begehrte erste Seite, bravo.

Und was tat Dell? Nichts. Nach ihrem Motto „Nur schauen, nichts anfassen.“

Und welche Auswirkungen hatte das für Dell? Dell ging es schlecht, die Kundenzufriedenheit viel mehr als schlecht aus, die Aktien fielen, verloren die Hälfte an Wert und kaum einer kaufte sich nach dieser beunruhigenden PR einen Dell.

Und was tat Jeff Jarvis? Er bloggte einen offenen Brief an Michael Dell, in dem er ihm vorwarf das sein Produkt ein Flop und der Kundenservice das Allerletzte sei. Er erklärte ihm auch, dass wenn man einen Kunden verliert, nicht nur eben diesen Kunden verlor, sondern auch seine Freunde, denn durch das Internet, Blogs und Produktbewertungen habe der Kunde viele Freunde überall auf der Welt.

Dell lernte daraus, es setzte Mitarbeiter daran die Blogs aufzusuchen und den geschädigten Kunden in Augenhöhe zu helfen, außerdem wurde das Kundencenter Generalüberholt und ermöglichte schnelle, präzise Hilfe. Dell erstellte auch eigene Blogs in dem es den Kunden anbot Produkte zu bewerten und eigene Ideen vorzustellen. Die Menge war begeistert, so dass aus der schlechten PR, gute PR wurde und das Geschäft Dell größer und besser war als vorher.  

Es lebe Dell.

Jeff Jarvis – Autor des Buches „Was würde Google tun?“

Kulturvermittlung – Das richtige Wort?

Posted in Umfrage by lealalea on 26. November 2009
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Kulturvermittlung 2.0

Posted in Text by jszlau on 25. November 2009

Was ist Kulturvermittlung?

Allgemein versteht man unter dem Begriff der Kulturvermittlung die Berührungsebene zwischen dem Künstler, dem Kunstwerk und dem Publikum. Im Inneren des daraus entstehenden Dreiecks befinden sich Akteure, Aktionen und Utensilien der Kulturvermittlung. Allerdings ist der Raum zwischen den drei Komponenten solange nicht existent, bis er durch Kulturvermittlungsmaßnahmen explizit definiert wird. Es handelt sich um ein Arbeitsfeld mit großer Kapazität, das jedes Mal neu kreiert und gestaltet werden muss. Man kann von Brücken, aber auch von Netzen sprechen, die durch die Vermittlungsarbeit entstehen. Tatsache ist, dass die drei genannten Bereiche auf Grund ihrer Besonderheiten nicht selbstverständlich miteinander verschmelzen, weswegen ein vermittelnder Eingriff von Außen notwendig ist, um sie zu vereinen und einander zu eröffnen. Dabei gilt es zu beachten, dass der neu erschaffene Raum keine zusätzlichen Hürden auferlegen, sondern vielmehr die Zugangsschwellen senken soll. Aus der Theorie in die Praxis übertragen, bedeutet das, dass die Aufgabe der Kulturvermittler darin besteht durch gezielte und strategisch durchdachte Aktionen und Konzepte Anreize zur Kommunikation, Interaktion und vor allem zur Interessenbildung zu schaffen. Die Vorgehensweise kann in diesem Fall nicht genormt werden, da sich in der Kulturvermittlung kein einheitliches Schema auf alle Sachverhalte anwenden lässt. Vielmehr ist ein Feingefühl für die Besonderheiten jedes einzelnen Falles gefragt.
Die Kulturvermittlung ist der Hauptinteraktionspartner in dem Dialog zwischen den Kultur- und Kunstschaffenden und einem potenziellen Publikum. Ohne kulturvermittelnde Maßnahmen ist eine fruchtbare Begegnung zwischen den beiden Seiten schwer möglich. Insbesondere aus dem Grund, dass Kunst nicht im Hinblick auf eine Nachfrage kreiert wird und es somit erstmal kein Publikum gibt. Erst die Vermittlung formt das Publikum. Sie weckt Neugier, Interesse, schafft die nötige Transparenz und erleichtert bzw. ermöglicht überhaupt erst den Zugang.

Möglichkeiten der Kulturvermittlung im web 2.0

Die Entstehung des web 2.0 führt zu zunehmender Demokratisierung der Kultur durch die Erschaffung neuer und vielfältiger Zugänge zum kulturellen Angebot. Kultur zu vermitteln bedeutet heute Netzwerke zu bilden, virtuelle und reelle Foren anzubieten und neue Austauschmöglichkeiten zu erfinden. Die Präsenz der Netzwerke spielt in der Kulturbranche eine existentielle Rolle, die nicht unterschätzt werden darf. Das Festival clubtransmediale (Berlin) hat beispielsweise letztes Jahr eine große Partie des Programms dem virtuellen Austausch in seinen multiplen Formen gewidmet. Kulturvermittler beginnen verstärkt die Veränderungen aktiv zu nutzen – ein weiter Weg, allerdings mit starkem Entwicklungspotenzial.

Mit dem Geist der Zeit gehen lautet die Devise.
Öffentliche Kulturbetriebe haben in Deutschland einen strukturellen Ewigkeitscharakter“ (Armin Klein) Auch für diese staatlichen Kulturgiganten ist es wichtig, neue Wege der Kommunikation zu nutzen, um ihre Funktionalität zu optimieren. Diese Institutionen könnten in vielen Fällen von den neuen Möglichkeiten des web 2.0 profitieren, um das oft eingestaubte Image und allgemein ihre Effizienz zu verbessern.

Ein gutes Beispiel für das Umdenken lieferte bereits 2007 die britische Band „Radiohead“, die ihr damals neues Album online zur Verfügung gestellt hat. Jeder Käufer konnte selbst bestimmen, wie viel er für den Download zahlen möchte. Der Durchschnittspreis war angemessen hoch und die Verkaufszahlen der CDs waren höher als normalerweise.

Sobald man also zum Umdenken bereit ist, eröffnen sich neue realisierbare Möglichkeiten.

Fragen, die sich stellen:

Welche konkrete Rolle hat der Kulturvermittler im web 2.0?
Welche Aufgaben kann er übernehmen?
Welche Inhalte sollte ein virtuelles Kulturvermittlungsnetzwerk enthalten?
Welche Formen kann Kulturvermittlung 2.0 annehmen?

Did You Know 2.0

Posted in Video by lealalea on 6. November 2009

Kultur im Netz

Posted in Text by ricaro on 6. November 2009

Kultur – Kooperieren, Austausch, Transparenz, Freie Inhalte?

Education + Entertainment = Edutainment

Web 2.0 als Internetfahrplan der täglich weiter ausgebaut wird… und die Fahrgäste können beliebig ein- und aussteigen… aber wer ist der Lockführer?“  Twitter

Fazit: Es gibt unterschiedliche Medien über die kulturelle Inhalte vermittelt werden, demnach ist Kultur unabhängig von ihrem Medium. Kulturinstitutionen werden sich dieser komplexen Situation stellen müssen. Kulturmanager und -schaffende müssen diese „neue digitale Welt“ gestalten. Weiterentwicklung der Kulturvermittlung: Offline (Hochkultur) / Online (Web 2.0). Neue Aufgaben für die Kulturvermittlung: Strukturieren und Vermittelung kultureller Inhalte (unabhängig von Ort & Medium).

  • Digitalisierung.
  • Marketing.
  • PR.
  • Kommunikation.
  • Vermittlung von Informationskompetenz.

Es entstehen neue Kulturbegriffe: Die „alte Kultur“ – „Offline“ (Theater, Museum) und die „Neue Kultur“ „Online“ (Web2.0). Neu sind die Tools die eine live-Mitbestimmung des Nutzers erlauben.

  • Man kann mehr Menschen erreichen, auch zufällig.
  • Netzwerke werden errichtet (wenn dich das interessiert, dann schau doch mal unter Youtube/Wiki nach, das könnte dich interessieren) – Verweise
  • Wir müssen filtern, was uns wichtig ist, bzw. jemand tut dies für uns.

Wird es jemals eine online Kultur geben? Rein technisch gesehen … Anstoß: Wir haben die Kultur noch gar nicht im Netz! Kultur wird weggesperrt, Bibliotheken werden zu Gefängnissen der Bücher. Kulturvermittler 2.0 (online) erschließen, strukturieren und vermitteln Inhalte und Informationen jeglicher Art über alle möglichen Kommunikationskanäle.

„Es ist wichtig sich den richtigen Netzwerken anzuschließen, aber wie findet man überhaupt heraus, welche die Richtigen sind?“Holunter

„Man benötigt die Kulturinstitutionen, denn ohne Museum funktioniert auch ein Onlinemuseum nicht.“Mathiasprinz

Man kann den Kulturvermittler (Animiert/real) als User nutzen, aber nur zur Hilfestellung, nicht um die vorgegebenen Pfade dieses Vermittlers zu nutzen.

Vermittlung ist sozialistisch, Verkaufen ist Kapital, Vernetzen ist Kultur“ – Arvidoddson

Die Nutzer gingen früher zur Kulturinstitution (Museum), aber heute geht die Institution (Web 2.0) zu dem Nutzer. Jeremy Rifkin „Access“ – unbedingt lesen. Die Vision: Kulturagenten -> dezentraler Arbeitplatz -> zusammenführen/vernetzen von Inhalten & Menschen überall, global, zu jeder Zeit. Kulturagenten haben unterschiedliche Ausbildungen – aber gleichen Ziele. Diese Dienstleistungen werden auch kommerziell vermarktet. Netzwerke zeigen an, welche Institutionen gut sind, Bewertungen geschehen über die Masse. Ziel: Eine Plattform bauen die die Inhalte aus dem Netz zusammenfügt. Damit wir alle, zu jeder Zeit und überall arbeiten und auch in Kontakt treten können.

Und jetzt? – Ausprobieren & Spaß haben.

Willkommen Kultur – Willkommen Hildesheim

Posted in Text by Christoph Deeg on 21. Oktober 2009

Liebe Leser,

heute ist ein guter Tag, denn der Blog der Vorlesung „Kulturvermittlung im Internet“ an der Uni Hildesheim ist online. Mein Name ist Christoph Deeg. Ich bin Lehrbeauftrager an der Uni Hildesheim. In Zukunft sollen hier die Veranstaltungsteilnehmer über die Veranstaltung und das Thema Kulturvermitlung bloggen.

Ich bin gespannt was daraus wird.

Beste Grüße

Christoph Deeg